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Einsatztagebuch

MANV-Übung Rheine
Übung

MANV-Übung Rheine - Darsteller aus Büren

Einsatzart:
Übung
Einsatztyp:
ManV-Einsatz
Einsatztag:
10.07.2010 - 10.07.2010
Alarmierung:
Alarmierung durch Sonstige
am 10.07.2010
Einsatzende:
10.07.2010 um 17:00 Uhr
Einsatzort:
Rheine
eingetroffen um 08:00 Uhr
Eingesetzte Kräfte
    Eingesetzte Einsatzmittel

    Kurzbericht:

    Wie eine Großübung hunderte Rettungskräfte forderte...
    Rheine Verzweifelte Schreie gellen vom Tower der Basis hinab. "Ich verblute, wo bleibt ihr denn?" Ein Transportflugzeug hat die Einsatzzentrale der Flieger in luftiger Höhe gestreift, ist brennend abgeschmiert und auf der Piste zerschellt. Wrackteile haben einen Wald entzündet. Das Szenario ist realistisch. Es wird nur geübt - aber in ganz großem Maßstab.
     
    Start ist für die meisten der über 700 Einsatzkräfte schon am Morgen. Feuerwehren aus der gesamten Region werden in Alarmbereitschaft versetzt, sammeln sich schon ab 8 Uhr, stehen in Bereitschaft. Dass dieser Samstag kein ganz gewöhnlicher Übungseinsatz sein wird, das wissen etliche aus Berichten über die Großübung in Rheine. Einige, wie etwa die Besatzung eines Sendenhorster Löschfahrzeugs ist allerdings überrascht, das sie der Weg quer durchs Münsterland führt – bis nach Rheine.
    Auf dem Flugplatz der Heeresflieger in Bentlage nimmt die kombinierte Großübung, an der nicht nur Feuerwehren sondern auch die Rettungsteams der Bundeswehr beteiligt sind, ihren Anfang. Oberstleutnant Werner Schwarzer kümmert sich üblicherweise beim Transporthubschrauber-Regiment um die Flugsicherheit auf dem Platz.

    Vorbereitung dauerte etwa ein halbes Jahr

    Schon seit einem halben Jahr knobelt er mit den Fachleuten vom Kreis und Bezirksregierung an dem Szenario, das er in einer Viertelstunde starten wird. Letzte Besprechung der Leitungsebene vor dem Startschuss. Zivil-militärische Zusammenarbeit wird da als ein Übungsziel genannt. Es fallen Worte wie „Notfallkonzept“ oder auch die Abkürzung „MANV“, was Massenanfall von Verletzten bedeutet.
    Gerade dieser Part, nämlich das Bergen und Versorgen eine Vielzahl von Verletzten wird den ersten Teil der Übung auf dem Flugplatz der Heeresflieger dominieren. Der Oberstleutnant gibt – es ist mittlerweile Punkt 12.30 Uhr – das Startsignal. „Das erste Fahrzeug muss in einer Minute hier sein“, hatte der Offizier im Vorgespräch gefordert. Und sollte recht behalten. Das schwer Fahrzeug der Flugplatzfeuerwehr ist rasch neben dem großen CH 53-Helikopter, der eine Bruchlandung hingelegt hat – so das Szenario. Problem: Ausgerechnet das Heeresmusikkorps ist an Bord – ein MANV, eben jener Massenanfall von Verletzten.

    In schwerer Montur bei größter Hitze

    Was die Einsatzleiter mit Blick auf die Koordinierung der Hilfe im Höchstmaß fordert, treibt den Männern vor Ort ebenfalls den Schweiß auf die Stirne. In ihren schweren Monturen, Helme auf dem Kopf, ziehen sie schreiende, wimmernde oder im Schockzustand wild um sich schlagende Menschen aus dem Transporthubschrauber.

    Viele bluten, etliche können nicht mehr selber laufen – die Bundeswehrsoldaten leisten Schwerstarbeit. Doch die Hilfe durch die zivilen Kameraden rücken schon an, in Form einer scheinbar endlosen Kolonne von Rettungs- und Krankenwagen, an der Spitze die nächst gelegenen Löschzüge aus Rheine.

    "Es bringt nichts, wenn alle kreuz und quer fahren"

    Die Kolonne stockt, stoppt, Beobachter fragen, ob sie denn gar nicht zum Unfallort eilen wollen. Dr. Martin Sommer, beim Kreis auch für den Katastrophenschutz zuständig, beurteilt es aus der Sicht des Experten. „Es bringt doch nichts, wenn alle kreuz und quer fahren. Zunächst muss die Leitung wissen, wie sie die Kräfte einsetzen muss. Und dazu mit den Bundewehr-Kollegen vor Ort sprechen.“ Spricht es kaum aus, und schon setzen sich RTW, Löschfahrzeuge, Hilfsteams in Bewegung.
    Doch es sollte nicht der einzige Unglücksort sein, an dem die Helfer an diesem heißen Julitag gefordert werden. In einer Ecke des Flugplatzes schießen Stichflammen in den tiefblauen Himmel. Ein Alouette-Kleinhubschrauber ist durch den notgelandeten CH 53-Helikopeter in Brand geraten und hart auf der Piste aufgesetzt. Den Helfern bietet sich hier – dank der Mimen der DLRG – ein Bild des Schreckens. Schwerstverletzte, teils mit großflächigen Brandwunden, gilt es zu versorgen. Und überdies ist auch noch eine Heizzentrale in unmittelbarer Nachbarschaft in Brand geraten. Atemschutz muss eingesetzt werden, um Menschen aus dessen Innenraum zu retten. Die Feuerwehrleute gehen an ihre Grenzen.

    Schiedsrichter gehen durchs Szenario und bewerten

    Während Schiedsrichter durchs Übungsszenario laufen und die Hilfseinsätze für die spätere Auswertung der Großübung bewerten, erreicht die Einsatzleitung die zweite Alarmmeldung. Diesmal aus Dreierwalde. Auf der Basis brennt es. Der Tower steht in Flammen, auf der Piste liegen die Trümmer des Transportflugzeugs, der angrenzende Wald hat Feuer gefangen.

    Bei diesem zweiten Part der Großübung führt nicht mehr der Kreis Steinfurt, sondern die Bezirksregierung die Regie. Sie hat Wehren aus der gesamten Region, ja sogar aus Gelsenkirchen zusammen gezogen, um die Reaktion der Rettungskräfte in einem solchen Unglücksfalls zu testen. Die Kolonnen der Wehren schlängeln sich durchs Tor der alten Wache und fahren über die ausgediente Landepiste. Auch hier wieder ein Stopp. Erkundung, dann erst Einsatzbefehl.

    Flammen schneiden den Weg nach unten ab

    Den „Verletzten“ auf dem Tower geht das natürlich nicht schnell genug. „Ich kann euch sehen, wo bleibt die Leiter“, schreit der schwer verletzte Fluglotse, der sich auf ein umlaufenden Gitter gerettet hat. In schwindelnder Höhe haben ihm die Flammen den Weg nach unten abgeschnitten. Ein Löschzug macht sich auf den Weg, hat allerdings nach dem Erstangriff mit dem Wassernachschub zu kämpfen. 3 Kilometer Schläuche müssen die Kollegen bis zu einem Bach legen. Und die Drehleiter? Die lässt auf sich warten, rauscht dann endlich an. „Feuerwehr Münster“ steht auf der Fahrertür.

    „Feuerwehr Sendenhorst“ auf der des Löschfahrzeugs gleich nebenan. Im Schatten des Feuerwehrautos nimmt Marina Pöppelbaum die Atemschutzmaske ab, und holt tief Luft. Sie hat mit einem Kameraden versucht, in den Tower zu gelangen – vergeblich. Jetzt hilft nur noch die Leiter. Routiniert wird das Rettungsgerät vorbereitet.

    Dann schraubt sich endlich die Leiter in den Himmel

    „Die Jungs stehen jetzt ganz schön unter Adrenalin“, erläutert Dr. Sommer vom Kreis. Aber sicherlich nicht so wie die sich wild gebärdende Tower-Besatzung, die immer vehementer Hilfe einfordert. Einer beugt sich gar soweit übers Geländer, dass er fast hinabzustürzen droht. Wehrleute versuchen zu beruhigen, dann schraubt sich endlich die Leiter in den Himmel, erreicht die Brüstung des Towers – die Retter sind da.

    Lässt sich ein solches Szenario noch toppen? Bund, Kreis und Bezirksregierung haben noch eins draufgesetzt. Am Ende der Piste, da wo früher die Düsenjets nach der Landung zum Stillstand kamen, war für den Transportflieger Endstation. Er ist zerschellt, wurde in seine Einzelteile zerlegt. Das Areal neben der Absturzstelle brennt. Doch die Wehrführung ist vorsichtig. Der Flieger hatte explosive Stoffe an Bord und die jagen mit unberechenbarer Unregelmäßigkeit und lautstark in den Himmel über der Basis. Die Heeresflieger, die auf dem eigenen Flugplatz ja noch genug mit dem Großhubschrauber zu tun haben, den der Transportflieger beim Anflug auf die Basis gestreift hatte, helfen aus. Ein CH 53-Hubschrauber fliegt mit einem 5000-Liter-Löschbehälter als Außenlast an. Über der Absturzstelle gelingt es der Besatzung, das Feuer, das mittlerweile über eine Fläche, groß wie fünf Fußballfelder, ausgebreitet hat, einzudämmen.

    In den Trümmern steckt Explosives

    Den Rest übernehmen die Kollegen am Boden. Aber mit dem gebotenen Respekt, denn noch werden Explosivkörper in den Trümmern vermutet.

    Als der große Transporthubschrauber mit dem Löschtank wieder in Bentlage eintrifft, sind die Verletzten dort schon unterwegs in den Krankenhäusern. Und in Dreierwalde ist die Towerbesatzung kurze Zeit später ebenfalls geborgen und in den Rettungswagen. Doch statt in die Spitäler geht es an diesem heißen Tag für die Mimen der DLRG, für die Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Ärzte, Bundeswehrsoldaten, Einsatzleiter und alle die im letzten halben Jahr die Übung, die eine der größten im Kreis in den letzten Jahrzehnten war, vorbereiteten, zum gemeinsamen, gemütlichen Abschluss.

    Hinterher gibt es Fußball auf Großbildleinwand
    Über 700 Einsatzkräfte, die an diesem Tag als Team zusammengearbeitet haben, schauen dann auf der Großleinwand, ob das deutsche Team auch gegen Uruguay eine ähnlich geschlossene Leitung hinkriegt. 

    MANV-Übung Rheine
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